Dienstag, 29. Dezember 2009

"Feel free, it's christmas!"

In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind Linda, Franzi und ich nach 9-stündiger Fahrt, zurück aus unserem Urlaub, wieder in Ndola angekommen. Die Fahrt von Mpika nach Ndola war relativ angenehm und sie kam uns ungewöhnlich kurz vor. Das hatte wohl zwei Gründe: Zum einen hatten wir uns die besten Sitzplätze mit Beinfreiheit ergattert (was diesmal tatsächlich geklappt hat) und zum anderen haben wir alle drei die meiste Zeit über schlafen können, was wiederum darin begründet war, dass wir die Nacht zuvor lange genug gefeiert haben… Sollten wir vielleicht immer so machen, wenn wir eine lange Busfahrt vor uns haben.

Jedenfalls haben wir Weihnachten sehr gut hinter uns gebracht und nun sind wir wieder „zu Hause“. Franzi ist bis zum 4.1. bei uns zu Besuch und da ich gerade Heimatlos bin, wohnen wir im Moment zu dritt in Lindi’s Bude. Schön gemütlich ist es!

Silvester feiern wir also wieder in einer kleinen deutschen Runde, denn außer Franzi sind heute Susi und ihr Freund zu Besuch nach Ndola gekommen. Unser Plan ist, dass wir gemeinsam kochen, essen und trinken!!! Da Linda zu Weihnachten von ihrem Wichtel Böller geschenkt bekommen hat, können wir sogar böllern!!! Eigentlich mag ich diese Böllerei überhaupt nicht, aber hier hat es irgendwie was von zu Hause und deshalb freue ich mich drauf.
Am späteren Abend sind wir dann mit einigen sambischen Freunden, die wir in den letzten Monaten kennengelernt haben im Circels verabredet. Circels ist ein großer Club hier in Ndola.

Am Samstag werde ich dann in mein eigenes Reich ziehen. Mit der Hilfe meines Mentors Patrick werden wir das Gepäck rüber, nach Masala, bringen. Die Mädels helfen mir beim einrichten, dann machen wir einen Großeinkauf im Shoprite, und Samstagabend planen wir eine kleine Einweihungsfeier in meiner neuen Wohnung. Da wir nächste Woche Montag Franzi verabschieden, werde ich Dienstag mit der neuen Arbeit beginnen. Ich bin ziemlich aufgeregt und freue mich, dass Linda noch eine Woche länger Urlaub hat und mich in meiner ersten Arbeitswoche begleiten wird. Das bedeutet mir wirklich viel.

So, das war der Plan für die nächsten Tage.

Jetzt mal zu Weihnachten und unseren letzten Tagen in Mpika. Es war herrlich schön und interessant. Mpika ist so ganz anders als Ndola. Ist halt eben Busch! Abgesehen davon, dass uns in der „Stadt“ fast jeder Zweite mit einem Huhn, wohl bemerkt mit einem lebenden Huhn, unter dem Arm über den Weg lief, war von Weihnachten natürlich nichts zu spüren. Einer kam uns sogar mit einer fetter Sau auf dem Gepäckträger seines Fahrrads entgegen!!!

Nachdem wir alle Vorbereitungen getroffen hatten, konnte es los gehen. Wir fünf Freiwilligen haben zusammen gekocht, getrunken, gegessen und dank der Wichtelaktion hatten wir sogar ne echte Bescherung. Mittags haben wir angefangen den Weihnachtsbaum aufzuhängen. Auf ein großes, weißes Plakat hat uns Andreas, der Architekt einen hochmodernen Weihnachtsbaum gezaubert. Bunte Kugeln haben wir aus Zeitschriften ausgeschnitten und drauf geklebt. Eine kleine, gemalte Krippe haben wir neben dran geklebt, darunter, auf einem Chitenge die Geschenke gestellt. Es war wirklich richtig schön und ich bin so froh, dass Linda und ich uns für Weihnachten in Mpika entschieden haben. Ich glaube schöner hätten wir es uns nicht machen können. Die Bescherung gestaltete sich so, dass wir nacheinander die Päckchen öffneten. Wir haben viel gelacht. Es war lustig und schön. Interessant, wer wen gewichtelt hat. Linda hatte mich gezogen und so wurde ich von ihr beschenkt. Was ein Zufall! Einen Spiegel, ein rießen Messer zum Cabbidge schneiden und eine große Packung Wäscheklammern. Sie sagte, dass sie bei alle dem nur an meine neue Wohnung gedacht habe  Noch in Ndola hatte sie mir aus einem wunderschönen Chitengestoff einen Tabbackbeutel genäht, welchen sie mir auch noch schenkte.
Nach der Bescherung machten wir fünf uns dann mit der Taschenlampe durch den Busch in die fast 3-stündige Weihnachtsmette. Diese war allerdings auf Bemba… Interessant war es natürlich trotzdem.

Am ersten Weihnachtsfeiertag waren wir dann bei Lutz und Phoeby eingeladen. Ein Deutscher und seine sambischen Ehefrau, die seid einigen Jahren auf dem Gelände der Diozöse in Mpika leben. Es gab so viel zu essen und trinken. Phoeby hatte schon zwei Tage zuvor angefangen zu kochen. Um 15Uhr gings los. Bis in die Nacht haben wir gegessen, getrunken und gelacht. Andreas konnte sich nicht mehr verabschieden und war plötzlich weg. Linda und Franzi sind um 6Uhr ins Bett gegangen. Carsten und ich kamen pünktlich zum Frühstück nach Hause.

Das einzig doofe daran war, dass wir am zweiten Weihnachtsfeiertag bei einem anderen Deutschen Ehepaar in Chilonga zum Mittagessen eingeladen waren. Für ein halbes Jahr sind sie nach Sambia gekommen. Der Mann, ein Gynäkologe praktiziert in einem Krakenhaus in Chingola. Die Frau hat es sich, warum auch immer, für 6 Monate zur Aufgabe gemacht, drei Waisenkinder bei sich aufzunehmen. (An für sich eine gute Sachen, doch für 6 Monate???) Der Mittag war für uns alle, wie ihr euch sicher denken könnt, furchtbar anstrengend. Total übermüdet und verkatert saßen wir an dem Mittagstisch und mussten uns das Essen runterwürgen. Es gab typisch deutsches Essen, was auch wirklich gut geschmeckt hat, aber wir hatten halt eben alle keinen Appetit. Das Ehepaar konnte an diesem Mittag darüber lachen, doch wer weiß, was sie wirklich gedacht haben…

Gut, als wir das hinter uns gebracht haben, ging es am Abend für Linda, Franzi und mich dann schon wieder Richtung Ndola. Kurz hatten wir überlegt, ob wir die Fahrt wirklich antreten können, denn wir fühlte uns alle drei nicht wirklich in der Lage die Reise nach Ndola auf uns zu nehmen. Da wir uns bereits zwei Tage zuvor das Ticket gekauft hatten, blieb uns keine andere Wahl, als in den Bus einzusteigen. Mit großer Erleichterung stellten wir fest, dass wir tatsächlich die gebuchten Plätze mit Beinfreiheit hinter dem Fahrer bekommen haben. Ich saß zwar dicht gequetscht neben einem Typen, der ziemlich penetrant nach allem möglichen roch, doch die Busfahrt haben wir dann doch einigermaßen gut überstanden.

Jetzt sind wir also wieder in Ndola, verbringen unsere letzten Urlaubstage in Lindi’s Bude und warten gemeinsam aufs neue Jahr.

Ich hoffe, dass es euch allen gut geht und ihr ebenso schöne Weihnachten hatten wie wir. Ich wünsch euch allen eine schöne Silvesterparty und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Lasst mal wieder was von euch hören.

Liebste Grüsse von eurer Franzi
From Hot Springs in Kapishi

Mittwoch, 23. Dezember 2009

URLAUB!!!!

Am Sonntag haben wir die Hauptstadt verlassen und uns mit Franzi (der andern Freiwilligen aus Mpika) auf den Weg in den Norden Sambia, nach Mpika gemacht. Die Busfahrt war wie immer grauenvoll, aber was anderen haben wir auch gar nicht erwartet. So ist das Reisen hier numal. Dafür wird man aber auch belohnt ;-) So kamen wir nach ca. 9 Stunden Busfahrt um 2:30Uhr in Mpika an. Die erste Nacht haben wir auf dem Sofa in einem Freieilligenhaus verbracht. In diesem Haus leben drei Jungs, die auch gerade einen Freiliggigendienst in der Diozöse Mpika machen. Franzi kennt sie sehr gut, da sie ja ebenfalls unter der Diozöse Mpika "arbeitet". Am nächsten Tag haben wir uns dann ne eigenen Bleibe gesucht und wurden zeimlich schnell fündig. Wir wohnen für 5Euro die Nacht in einem kleinen Zimmer inder Melodis Lodge, die gleichzeitig das einzigste Pub in der Stadt ist. Dem entsprechend ist es dort Abends super laut, aber für 5 Euro die Nacht, haben wir beschlossen, das wir das auf uns nehmen können. Ohropax habe ich eh immer dabei und außerdem ist es sauber. Das war uns am wichtigsten.
Jedenfalls haben Linda und ich nach langem hin und her beschlossen, über die Weihnachtsfeiertage hier zu bleiben. Gemeinsam mit Franzi und zwei der beiden Jungs feiern wir Heiligabend hier in dem Haus der Freiwilligen. Am Heiligabend wollen iwr gemeinsam kochen, dann malen wir uns einen Weihnachtsbaum an die Wand (mit ner Krippe nebendran)und naturlich gibts auch bei uns Beschehrung. Denn wir haben gewichtelt :-) Die Grenze der Geschenke haben wir bei 20.000 Kwacha gesetzt. Das sind ca. 3 Euro. Also sind wir heute alle, nacheinander, los gezogen (damit wir uns auf dem kleinen Markt nicht übern Weg laufen), um Weihnachtseinkäufe zu machen. Ich wurde ziemlich schnell fündig. Dachte, dass es schwierig wird, doch ich habe für 3 Euro ziemlich viel gefunden. Mein Wichtel ist Franzi und ich habe ihr einen neuen Chitenge, neue FlipFlops und eine Tafel Schokolade gekauft. Und das alles für 3 Euro. Das also unsere Pläne für Weihnachten. Mitlerweile freu ich mich sogar richtig drauf, weil ich denke, dass wir einen schoenen Abend zusammen haben werden. Wir verstehen uns alle ziemlich gut, obwohl wir uns kaum kennen. Wahrscheinlich ist diese Art und Weise dieses Jahr zu feiern das Beste, um ein Tief zu umgehen. zu Silvester werden wir jedoch, wie geplant wieder in Ndola sein. Wollen dort in den großen Club "Circle" gehen, um dort ins neue Jahr zu starten. Franzi kommt mit und vielleicht sogan die anderen beiden Jungs auch. Auch Susi und ihren Freund, die wir in Lusaka zurück gelassen haben, werden wir in Ndola wieder treffen. Schön!!!

Ansonsten machen wir uns grad hier im Norden ein paar schoen Tage. Viel kann man hier nicht machen. Mpika liegt im Busch und ist sehr klein. Ich hatte euch bereits erzählt, dass wir uns trotzdem ein paar Dinge anschauen wollen. Das haben wir bereits getan. Zu 5. sind wir mit einem winzigen Jeep an die hot springs (heißen Quellen) gefahren. Dafür sind wir aus Mpika raus. Nach ca. 30 km auf der Landstraße mussten wir dann nochmal 33 km quer durch den Busch. Die Fahrt war wie immer strapaziös und anstrengend, doch es hat sich gelohnt. Und wie es sich gelohnt hat!!! Wir konnten uns alle nichts unter heißen Quellen vorstellen. Als wir unser Ziel mitten im Busch erreichten, fanden wir erstmal wieder eine fette Lodge vor. Dort mussten wir für die Quellen 20.000 Kwacha Eintritt pro Kopf bezahlen. Ok! Tja, und dann standen wr auf einmal vor den Quellen! Keine Ahnung, wie ich das schon wieder beschreiben soll. Paradis. Wie im Dschungelbuch. Mitten im Busch tauchen plötzlich diese Wasserstellen auf. In mitten von Büschen, Bäumen und bunten Blumen. Das Wasser glas klar und..... warm, wenn nicht sogar heiß. Wir konnten das gar nicht glauben. Das war wirklich wie Badewanne. Wir hatten Glück, dass die Sonne gestern nicht so vom Himmel geballert hat, wie sonst. Das wäre wahrscheinlich sonst kaum auszuhalten gewesen. Es war bewölkt und nass und das perfekte Wetter für die heißen Quellen. Wir haben es genossen. Das Wasser war nicht sehr tief, sodass wir uns einfach rein setzten konnten. Einer hat ein Buch gelesen, und wir anderen haben uns ein kaltes Bier bestellt und den Tag genossen. So konnten wirs dort 2 Stunden gut aushalten.

Auf dem Rückweg kamen wir dann an dem Shiwa House (Africahouse) vorbei, welches irgend ein reicher Adel in den 20er Jahren, mitten im Busch, im englischen Stil bauen lassen hat. Verrückt. Wirklich verrückt. Steht da mitten im Busch so ein Schloss! Was der sich dabei gedacht hat. Wir sind nur bis zum Tor gelaufen und haben es uns aus der Ferne angeschaut. Der Eintritt hätte 100.000 Kwacha gekostet und das war für uns arme Freiwillige zu viel.

Alles in Allem war das ein wunderchöner Tag gestern. Ein super Ausflug und ein Highlight mehr in unserem ersten Urlaub.

Es ist einfach so toll hier. Auf die Gefahr hin, dass ich mich schon wieder wiederhole, aber das Land ist einfach traumhaft schön. Ich weiß eigentlich schon gar nicht mehr, was ich noch sagen soll. So ist es halt!

Ganz wichtig ist zu sagen, dass ich Euch allen ganz, ganz tolle Weihnachten wünsche und eine schöne Silvesterparty.

Ich bin weiterhin überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung und finde es nur absuld, dass morgen Heiligabend ist. Wir versuchen bei 40 Grad und Sonnenschein das beste daraus zu machen. Es wird einmalig, da bin ich mir (fast) sicher :-)

Fühlt euch alle herzlich von mir gedrückt, eure Franzi

P.S.: Bald gibts Bilder!!! Ich habs jetzt raus, wie ich Fotos auf dieser Seite hochladen kann. Das ist super, dann bekommt ihr endlich mal ein Bild von dem soooooo tollen Land!!!

Sonntag, 20. Dezember 2009

Meine natuerlich im alten Jahr :-)

Entschuldigt bitte die Rechtschreib- und Tippfehler!!!
Muli shani ihr lieben,

ich habe nicht viel Zeit, dennoch will ich euch kurz unsere Plaene mitteilen.

Heute ist der letzte Tag in Lusaka. Um 15Uhr muessen iwr am Bus sein. Der faehrt allerdings erst um 16Uhr. Dann gehts hochin den Norden nach Mpika. Mit Linda und Franzi (einer anderen Freiwilligen). In Mpika wollen wir versuchen von der Diozoese dort ein Auto zu bekommen (Frazi hat hier den Fuehrerschein gemacht). Mit dem Auto koennten wir uns dann ienige Sachen anscheuen, was leider anders gar nicht moeglich waere. Unser Plan ist zu den heissen Quellen zu fahren. Soll wohl ziemlich angenehm zum baden sein :-) Zum anderen gibt es eine Stunde von Mpika mitten im Busch ein altes englisches Landgut namens "afrikahouse". Das hat irgend ein "Adeltyp" vor zig Jahren dort hin bauen lassen. Total verrueckt. Seine Erben versuchen jetzt durch den Tourismus dieses Schlossaehnliche Gebaude in Schuss zu halten. Das soll wohl auch ziemlich krass sein- eine fette Villa mitten im afrikanischen Busch!
Unsere Weihnachtsplaene isind immernoch offen. Wir haben uns noch nict entscheiden, wo wir heili9gabend verbringen werden. Das entscheiden wir ganz spontan. Meine groesste Sorge ist, dass wir in ein gaaaaaaaaaaaanz tiefes Loch fallen. Andererseits denkei ch, dass das eigentlich nicht passieren kann, ednn es ist weiterhin einfach unmoeglich ier in Weihnachtsstimmung zu kommen. Vielleicht wird der 24. einfach ein tag wie jeder andere...

So, muss jetzt schluss machen und melde mich hoffentlich noch mal im neuen Jahr!

Shalenipo

Freitag, 18. Dezember 2009

Gestern abend gegen 18Uhr sind wir mit dem Bus wieder am city market in Lusaka angekommen. Die Rueckreise war um einiges angenehmer, als die Hinreise, da Linda und ihc das Glueck hatten, vorne, direkt neben dem Busfahrer platz zu nehmen. Und so war die 3 stuendige Busfahrt nicht nur einigermassen bequem, sondern auch mal wieder ein echtes Erlebnis.
Ich weis nicht, wie viele Fotos und Videos ich auf der Fahrt gemnacht habe. Unzaehlige- total bescheuert! Ich wollte einfach versuchen die verdammt geile landschaft festzuhalten. Fuer euch. Aber so leid es mir tut, es ging nicht. Ich hab dann doch irgendwann aufgehoert, weil es auf den Fotos einfach nicht so rueber kommt. Ausserdem sass ich direkt neben dem Busfahrer und der hat sich, glaube ich, ein wenig von mir gestoert gefuehlt. Fragte sich wahrscheinlich, ob ich total balabala bin, 2 Stunden Fotos zu schiessen. Wirklich wahnsinnig schoen. Diese gruene Huegellandschaft, in der man immer hoeher und hoeher durch Serpentienen faehrt und ploetzlich, von ganz oben einen herrlichen Blick auf diesen verdammt grossen See hat. Ich glaube Sambia hat ganz viele Gesichter. Siavonga und Umgebung ist eins. Naechste Woche Mpika soll wieder ganz anders sein. Bin mal gespannt, ob Siavonga getoppt werden kann. Bisher dachte ich auch immer Ruanda kann Landschaftsmaessig nicht getoppt werden, doch Siavonga ist Ruanda dicht auf den Fersen.
naja, gestern den tag haben Lind und ich tatsaechlich nur am Pool dieser Luxuslodge verbracht. Natuerlich haben wir uns fett verbrannt. Am 17. Dezember!!! Es war herrlich. Ich gebe es zu. Wir haben es genossen, im Pool zu schwimmen und von der Liege aus den perfekten Blick auf den Lake kariba zu haben. Nach der Ankunft am Tag davor, war der zweite Tag dann auch schon nicht mehr ganz so krass von Gewissensbissen begleitet.
Tja, der Tag haette so schoen enden koennen, aber leider kam uns dann da doch noch was dazwischen.
Von einem Taxi wurden wir in Siavonga an den Bus gebracht, der uns nach Lusaka bringen sollte. Ohne das wir gefragt wurden, bzw. was davon merkten, bat der Taxifahrer eine Frau, ob sie uns in ihrem Wagen mit nach Lusaka nehemen koenne. Kein Problem! Wir nahmen Platz und hatten einen konfortablen Transport nach Lusaka. Dachten wir! Zu frueh gefreut. Als wir aus Siavonga raus fahren wollten, machten paar Maenner an der Strasse stress, dass wir bei der sambischen Frau im Auto mit fahren. Ihrer Meinung nach, sollten wir mit dem Bus fahren. Wir dachten die aergern sich, weil sie uns durch den transport bei der Frau als zahlende Kunden verloren haben. Naja, die machten so nen Stress, dass sie uns mit ihrem Bus den Weg versperrten. Ein riessen gebruell und palaver. Die Frau drehte kurzerhand um, fuhr zur naechsten Polizeistation (die stehen hier in kleinen Huettchen alle paar Kilometer auf der Strasse) um Hilfe zu holen. Sie erklaerte die Situation und die Polizei folgte uns zu den Maennern auf der Strasse. Die Dame sagte, dass sie lieber der Polizei schmiergelt gebe, als den unverschaemten typen. Dort angekommen, ging es genauso weiter. Die Maenner stuerzten sich auf den Wagen fuchtelten, durch das Beifahrerfenster, wild vor meinem Gesicht rum und blerrten irgendwas, was ich nicht verstand. Die Frau total aufgebracht und der Polizist damit beschaeftigt, einen Mann von einer Pruegelei zurueckzuhalten. ich wusste nicht, ob ich Angst haben sollte, oder lachen sollte. Dann entdecke einer der Typen ein 6er Pack Bier im Fussraum des Beifahrers. DAraufhin beschuldigte er die Frau, dass sie waehrend sie Auto faehrt Bier trinke. Was natuerlich total absurd war. Der 6er Pack war noch dicht versiegelt. Das hat der Frau dann den Rest gegeben. Die arme wollte ja nur helfen. Sie hat Linda und mich, sammt den anderen beiden, die sie mit nach Lusaka nehemn wollte rausgeworfen. So standen wir dann da. Spradchlos und echt veraergert. Der eine sagte dann noch zu mir, dass ich doch nicht ernsthaft mit dieser Frau haette mitfahren wollen, sie wuerde betrunken Auto fahren. Ich musste mich echt zurueckhalten. Was ein scheiss. Ich hatte schon fast aufgegeben, an diesem tag wiedern nach Lusaka zurueck zu kommen. Naja, Linda und ich mussten noch ca. eine Stunde auf den Bus warten und dann konnten wir endlich weg von dort. Die Polizei hat uebringens, ausser eine Pruegelei zu verhindern, nichts unternommen.

Krass, oder

Ich entschuldigemich jetzt fuer die rechtschreibfehler. Musste schnell viel schreiben un dhatte keine Zeit, um Korrektur zu lesen. Zeit ist Geld!!! Auch in Sambia.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Wenigstens ist das Internet um sonst und so schreibe ich jetzte nochmal.

Heute der Tag sieht schon wieder ganz anders aus... Eben wollten wir auschecken, da fragt uns der liebe Kellner, ob wir denn nicht fruehstuecken wollten. Bei denen Preisen hier lehnten wir dankend ab. Daraufhin meinte es, dass das Fruehstueck inklusieve sei, da wir Bad & Breakfast gebucht haetten. Ohhhhhhhhhhh, was haben wir uns gefreut. Wir hatten naemlich beide so nen Kohldampf, wei wir uns gestern abend mit knurrendem Magen ins Bett gelegt haben. Die Essenspreise sind hier Hammerpreise. Das guenstigste, was wir uns gestern mittag, nach unsere Ankunft leisten konnten, war eine kleine Portion Pommes fuer umgerechnet 5Euro!!!

So, jetzt sind wir gut gestaerkt und hauen uns fuer heute nur noch anden Pool. Es gab sogar echtes Vollkornbrot und Cappuccino. Vom Pool aus haben wir einen verdammt krassen (!!!) Ausblick auf den See.

Das Wetter hier ist einfach nur heiss. Anders als in Lusaka. Dort war es recht kuehl und es hat viel geregnet. Hier ballert, bei blauem Himmel, die Sonne vom Himmel.

Die Landschaft ist... gigantisch! Traumhaft! Wie im Maerchen. Einfach nur schoen. Wie im Paradies. Kaum zu glauben, dass das SAmbia ist.

KLann meine Gedanken gerade noch nicht so richtig ordnen. ich schreibe euch mehr von unserem wahnsinns Tripp, wenn wir wieder in Lusaka angekommen sind. Muss das jetzt alles erstmal verarbeiten.

Bis ganz bald wieder, Eure Franzi

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Ok, wo fange ich an?
Am Montag sind wir endlich in Lusaka angekommen. Nachdem wir in Ndola 1 ½ Stunden warten mussten, bis der der Bus voll war, konnte es endlich los gehen. 5 Stunden Fahrt in einem viel zu engen, stickigen Bus ohne Beinfreiheit. Eine Pause nach 2 ½ Stunden und dann gings weiter. Ich wollt da nur noch raus. Furchtbar war die Fahrt. Allerdings hab ich da noch nicht gearnt, dass es noch schlimmer kommt…
Bei stroehmendem Regen sind wir dann in Lusaka angekommen. Da wir den Weg nicht wussten, endtschieden Linda und ich uns, mit dem Taxi zum Hostel zu fahren. Klar, wollte uns der Taxifahrer erstmal uebern Tisch ziehen und hat das Doppelte fuer die Fahrt verlangt. Gut, das sich mich vorher an der Busstation bei einer jungen Frau erkundigt habe, was hier die gaengigen Preise sind.
Lusaka ist gross, mit vielen Menschen, vielen Autos und noch merh Smog. Gestern haben wir uns einen erste Ueberblick verschafft, indem wir zu dem grossen Citymarket gelaufen sind. Super interessant, wie immer und zu Fuss gar kein Problem.
Im Hostel angekommen, haben wir uns erstmal eingerichtet. Es ist toll dort. Unsere kleine Huette mit Strohdach ist wasserdicht und super gemuetlich. Alles was drinnen steht ist ein Bett und ein kleines Schraenkchen. Nachts ziehts ein bisschen um die Nase, aber kalt ist es nicht. Es ist schoen kuschelig. Ein bisschen ist es wie Camping (was da auch tatsaechlich einige machen). Die Waschbecken befinden sich draussen, es gibt eine Gemeinschaftskueche zur Selbstverpflegung und einen suessen, kleinen Pool mit Bar. Natuerlich haben wir die auch schon getestet.
Das Cha cha cha Hostel ist DIE Anlaufstelle fuer Weisse. Es ist der Hmmer, was wir in den 2 Tagen dort bereits fuer Menschen getroffen haben. Einige Laufen in 6 Monaten von Cairo nach Johannesburg, andere schreiben ein Buch ueber Wildkatzen in Suedafrika, andere wiederum sind Freiwilige wie wir, und dann gibt es da dieses Paar aus Muenchen. Einfach nur beneidenswert. An unserem erste Abend haben wir uns an der Bar ganz lange mit ihnen Unterhalten. Ich schaetze sie auf anfang 60. Jedes jahr reisen sie 2 Monate miot einem Landrover durch irgendwelche Laender i der ganzen Welt. Dieses Jahr durch Malawi und Sambia. Diehaben uns mit ihren Reiseplaenen so neidisch gemacht, dass Linda und ich, spontan wie wir sind, heute einen 2 tagestripp anch Siavonga an den Karibasee gestartet haben. Ohne weiter nachzudenken, geschweigedenn zu planen haben wir un seine Zimmerin einer Lodge gebucht und dann gings los.
Das ist auch der Grund, warum ich euch jetzt gar nicht weiter von Lusaka berichten kann bzw will.
Ich schreibe euch heute aus der Lake Safari Lodge in Siavonga. Am morgen mussten wir in Lusaka 2 1/2S tunden warten, bis der Bus voll war. DAnn gings endlich los. Aber wie. Linda und ich in der hintersten reihe des kleinen Minibusses, unseren schweren Trackingrucksack auf dem Schoss, neben fat Joe und seinen stikenden Katapillas auf dem Schoss. Als sei das nicht schon genug hat sich dann tatsaechlisch noch ein anderer zwischen uns gequetscht. Ich dachte echt das sei ein Scherz. Nache einer 3 ½ stuendigen Fahrt sind wir um 14:30Uhr in Siavonga angekommen. Die Fahrt war einfach nur grauenhaft und hat die Busfahrt nach Lusaka an Unbequemlichkeit bei weitem getoppt. Mein Kater hat mir dann noch den Rest gegeben. In Siavonga angekommen, haben wir uns gefragt wo die Satdt ist. Es gibt scheinbar keine. An der Busstation bot uns ein Weisser an, uns an unser Ziel zu bringen. DA wir einfach nur noch ankommen wollten und kein Bock mehr hatten auf irgend nen Bus, haben wir sein Angebot angenommen.
“Was mach ich hier eigentlich?” hab ich mich gefragt, als wir dann endlich in der Lodge ankamen. Ja, ich gebe zu es sieht verdammt schoen hier aus. Es ist gigantisch. Eine super luxurioese Lodge direct am See. Das haben wir nicht erwartet. Jetzt sitzten wir hier. Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich grad wieder umdrehen. Das geht nicht in meinen Kopf. Ich bin total ueberfordert mit all dem. Ich gehoer hier nicht hin. Ich bin eine Freiwillige in Afrika und keine von denen reichen Schnoeseln, die in eine 3. Weltland faehrt, um sich am Pool bedienen zu lassen. Ich fuehl mich so unwohl. Verloren. Kann das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Die Tatsache, dass ich nach Sambia gekommen bin, um kranken und armen Menschen zu helfen und jetzt hier sitzte und mich bedienen lasse ist absurd.

Wir haben uns jetzte entschieden, fuer diese eine Nacht zu bkleiben und morgen Nachmittag wieder abzureisen. Werden den Pool mit Seeblick nutzen, auf den Markt schlendern, um uns was zu essen zu kaufen, den hier koennen iwr uns nicht mal ein Mittagessen leisten.

Muss schluss machen. Melde mich aus Lusaka wieder

Sonntag, 13. Dezember 2009

Safari und andere interessante Erlebnisse

Nach einer Woche in Kitwe, sind Linda und ich heute Morgen wieder gut in Ndola angekommen. Mein Gastvater war so lieb, uns mit all unserem Gepäck nach Ndola zu fahren. Im Bus wäre das etwas schwierig geworden.

Heute müssen wir allerdings schon wieder packen, weil’s morgen endlich in unseren wohlverdienten Urlaub geht. Erste Station: Lusaka. Dann weiter nach Mpika, wo wir in Chalabesa, im Busch, unsere Freunde treffen.

Wohlverdient, weil die Woche in Kitwe echt noch mal anstrengend war. Nicht nur die Arbeit mit den Waisenkindern. Wir mussten uns von allen Bekannten in Kitwe verabschieden und das war teilweise wirklich traurig.

Doch gestern, zum Abschluss, hatten wir noch einmal einen verdammt schönen Tag. Wir sind auf unsere erste Safari in Sambia gegangen. Der Gamepark, in den wir gefahren sind, heißt Nsobe, ist 100 km von Kitwe entfernt und 1500 Hektar groß. Es war traumhaft!!! Wie im Film. In einem Landrover sind wir durch den Park gefahren worden. Auf der Ladefläche waren tribünenförmig drei Bänke aufgebaut, von wo aus wir eine perfekte Sicht auf die Landschaft und die Tiere hatten. Es war so toll! Giraffen, verschiedene Böcke, Affen und Zebras konnten wir sehen. Der Typ, der uns durch den Park gefahren hat, Mr. Mwansa ist so nah wie möglich an die Tiere ran gefahren und so standen wir zum Greifen nah vor der Giraffenfamilie. Die sind bis zu 5,5 Meter groß und werden bis zu 55km/h schnell, wenn sie galoppieren. Nicht zu vergessen ist natürlich die Natur, von der ich mal wieder hin und weg war. Jetzt in der Regenzeit blüht einfach alles. Der Weg nach Nsobe führt 100km auf einer Landstraße quer durch den Busch. Es war mal wieder wie Kino. Ich weiß nicht, wie ich euch diesen Anblick beschreiben kann. Es ist zu schön. Ihr müsstet es einfach selbst sehen, um zu verstehen, was ich meine. So viele verschieden Grüntöne soweit das Auge reicht. Teilweise kann man Meilenweit gucken. Nur Busch. Dann die kleinen Wasserstellen und Seen, die immer wieder auftauchen, an denen die Frauen Wäsche waschen, aber auch Kinder baden. Wirklich unglaublich schön…

Als wir gestern Nachmittag zurück waren, mussten wir grad weiter, weil wir mit einigen Bekannten aus Kitwe zum Abendessen verabredet waren. Zum Abschluss wurden wir noch einmal zum Essen in eine noble Lodge eingeladen. Sehr interessant waren die Gespräche bzw. Diskussionen, die an diesem Tisch geführt wurden. Linda und ich hielten uns größtenteils raus. Ging auch gar nicht anderes, weil sie immer wieder in Bemba gesprochen haben (Wie sollen wir uns denn da integrieren?)
Naja, jedenfalls haben wir nachgehakt, als das Thema der Homoehe aufkam. Oh oh oh!!!

Einer am Tisch erklärte alle Homosexuellen für krank. „Da stimmt was nicht in ihren Köpfen!“ hat er gesagt. Und meine erste Gastmutter, Mrs. Banda, saß neben mir, sah mich eindringlich an und sagte sehr ruhig, dass Gott Adam und Eva erschuf und nicht Adam und Adam, oder Eva und Eva. Gott wollte das so. Sie fragte, wer in den gleichgeschlechtlichen Partnerschaften die Rolle des Mannes, und wer die Rollen der Frau übernehmen würde. Wie sollten diese Paare denn Kinder bekommen können, fragte sie? Eine Ehe sei doch dafür da, um Kinder zu zeugen. Ich erzählte daraufhin, dass in Deutschland seid einigen Jahren die Homoehe erlaubt ist. Sogar, dass gleichgeschlechtliche Paare Kinder adaptieren dürfen. Außerdem, dass in Deutschland eine Ehe schon lange keine Voraussetzung mehr dafür ist, um Kinder zu bekommen. Dass mein Bruder ein Kind mit seiner Freundin hat und diese unverheiratet zusammen in einer Wohnung leben, ist für die Leute hier in Sambia ein Ding der Unmöglichkeit. „It’s bad“ („Das ist schlecht!“) sagte Mrs. Banda daraufhin immer und immer wieder und schüttelte den Kopf. Einige am Tisch lachten darüber, weil sie verstanden haben, dass es einfach eine Sache der zwei verschieden Kulturen ist, in denen wir leben. Doch Mrs. Banda war fassungslos!

Linda warf dann das Thema `Polygamie` auf den Tisch. Das wir es in Deutschland zum Beispiel nicht erlauben, dass ein Mann zwei, drei, vier, oder noch mehr Ehefrauen hat. Daraufhin erklärten sie uns, dass das in einigen Dörfern, traditionell bedingt, noch so sei. Ein Chif zum Beispiel hat die Erlaubnis mehrere Ehen gleichzeitig zu führen, und je mehr Frauen er hat, desto angesehener sei er. In Südafrika lebt zum Beispiel ein ganz bekannter Chif in einem Stamm, der 16 Faruen hat. Unter Christen sei die Mehrehe jedoch nicht üblich.

Für Linda und mich war das eine super interessante Unterhaltung. Wir hätten auch gerne noch weiter darüber diskutiert, doch für alle anderen am Tisch war das alles zu viel des Guten. Dafür hatten sie keinerlei Verständnis. Das mussten sie erstmal verdauen :-)

Dass Homosexualität hier ein großes Tabuthema ist (wie vieles, wenn es um Ehe, Sex und Liebe geht), war mir bereits klar, aber dass die Menschen sich hier (meiner Meinung nach!!!) in ihren Ansichten so von ihrem Glauben einschränken lassen, find ich echt krass.

So, genug für Heute.

Ich melde mich das nächste Mal (hoffentlich) aus Lusaka. Bis dahin wünsche ich Euch alles Gute und weiterhin eine schöne, gemütliche Vorweihnachtszeit.

Liebste Grüße, Eure Franzi

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Raupen zum Mittagessen

Heute war es soweit. Ich hab `ne Raupe gegessen!!! Aber auch echt nur eine. Es war auch noch mein Vorschlag gewesen, dass wir, bevor wir abreisen, unbedingt Kapentha (kleine getrocknete Fische) oder Katapilla (Raupen) probieren müssen. Hätt’ ich das mal lieber nicht gesagt... Als Linda und ich heute von der „Arbeit“ nach Hause kamen war der Mittagstisch mit allerlei sambischen „Leckereien“ gedeckt. Nshima (Maisbrei), Katapilla (Raupen), gekochte Kürbisblätter, Bohnenblätter eingekocht in einer Erdnusspaste und Pilze. Abgesehen von den Raupen hab’ ich das alles bereits schon mal gegessen. Nshima mag ich sogar ganz gerne. Es ist vergleichbar mit Grießbrei. Es schmeckt nicht süß und auch nicht salzig. Es schmeckt eigentlich nach nichts. Man brauch nicht viel davon zu essen und man fühlt sich pappsatt. Außerdem wird der Bauch davon total dick und hart. Die anderen „Leckereien“ kann ich ab und zu auch mal essen (man gewöhnt sich hier an alles), aber die Raupen gingen gar nicht. Nie wieder!!! Schon öfter hab’ ich dabei zugesehen, wie meine Gastmutter sie zubereitet und dann mit Genuss isst. Alleine der Geruch im ganzen Haus, nachdem die getrockneten Raupen in der Pfanne mit Zwiebeln angebraten werden ist nicht wirklich appetitanregend. Gut, wir haben es dann hinter uns gebracht und ich bin froh, dass es vorbei ist. Ich hab zuerst den Kopf abgebissen, knusprig und im ersten Moment auch gar nicht so schlimm, aber der Nachgeschmack… Ich kann euch leider gar nicht sagen, mit was der Geschmack vergleichbar ist. Jedenfalls hab’ ich mir das Hinterteil der Raupe auf die Zunge gelegt und mit Saft runter gespült. Natürlich fanden das am Tisch alle wahnsinnig witzig. Ich fand’ s nur ekelig und werde her nie wieder irgendetwas essen, was mich vom Teller aus noch anguckt.
Als Belohnung für unseren Mut, gehen Linda und ich heute Abend in’ s After Ten. Pizza essen und Mosi trinken.

Bis bald wieder, eure Franzi

Sonntag, 6. Dezember 2009

Samstagabend. Linda und ich sitzen zusammen mit Queen (die haben wir die Woche kennengelernt) nichts ahnend in einer Bar in der Stadt und trinken Mosi. Linda macht ein Foto von Queen und mir, und als sie es uns zeigen will ruft sie „Der hat mich beklaut!“

Das ging alles viel zu schnell. Im ersten Moment haben wir beide gar nicht gecheckt, was da grad ab geht. Lindas Tasche lag auf ihrem Schoß und der Typ hat einfach, über das Geländer, in die offene Tasche gegriffen und das Handy geklaut. Wahrscheinlich hatte er uns schon länger beobachtet und als Linda, durch das Foto, kurz abgelenkt war, hat er die Gelegenheit genutzt und zugegriffen. Wir konnten echt froh sein, dass er „nur“ das Handy erwischt hat und nicht das Portmonee. Auf der Terrasse, auf der wir dort saßen, standen jeden falls noch andere Gäste, die den Diebstahl wohl beobachtet haben müssen, weil sie dem Typen sofort hinterher gerannt sind. In dem Moment hab’ ich erst gecheckt, was eigentlich los war. Plötzlich waren alle laut am palavern, die vier Männer dem Dieb hinterher und Linda und ich blieben sprachlos zurück. Scheiße!!! Wie dreist, oder?
Quenni, eine ganz liebe 24- jährige, war noch mitgenommener von der ganzen Sache als wir. Sie fühlte sich verantwortlich, weil wir ihre Gäste waren. Wollte dann den Besitzer sprechen und sich beschweren, dass es keine Sicherheitsleute oder Türsteher gab, die so was verhindern  Die Leute starrten uns ja sowieso schon alle an, weil wir mal wieder die einzigen Weißen dort waren, aber jetzt guckten sie mitleidig zu uns rüber.
Nach ca. 20 Minuten kamen die Männer zurück. Total außer Atem, ihre Kleidung, vom Schlamm, komplett verdreckt und mit Lindas Handy in der Hand. Was ein Glück… Damit hatten wir nicht mehr gerechnet. Die Männer erzählten, dass der Dieb das Handy fallen lassen hat und geflüchtet ist. Linda hat dann erstmal ne Runde Mosi ausgegebenen und der verdreckte „Held“ bekam das Hemd eines anderen Gastes. Dieser stand dann nur noch im Unterhemd da.
Der Einsatz der Männer hat uns echt beeindruckt. Neben den bösen Dieben gibt es hier also auch die hilfsbereiten Menschen mit Zivilcourage.
Der Abend wurde, trotz diesem Ereignis noch sehr schön, aber vor allem lang. Wir wechselten die Bar und hatten noch richtig Spaß. Ich hab’ mich so wohl gefühlt, dass ich wieder einmal vergessen habe, dass ich in Sambia bin. Gutes Zeichen?

Liebste Grüsse, Eure Franzi

Ich habe Fotos per E-Mail verschickt, an die Leute deren Adresse ich habe. Leider klappt das hier in dem Blog nicht. Bzw. weiß ich nicht, wie ich’s anstellen muss. Wer interessiert daran ist, wie’s hier aussieht, kann mir seine E-mail Adresse schicken…
An: Franziskapauline.klein@web.de

Freitag, 4. Dezember 2009

Umzug nach Ndola/ Masala

Nächste Woche wird meine letzte Woche in Kitwe sein. Zusammen mit Linda. Gemeinsam fahren wir am Sonntag noch ein letztes Mal zurück zu meiner Gastfamilie Shula. Linda wird mich noch eine Woche in die Einrichtung, zu den Kids begleiten, bevor ich das Kapitel „Kitwe“ schon wieder abschließe. Etwas wehmütig, da ich mich dort gerade richtig eingelebt habe und wirklich wohl fühle. Außerdem habe ich nach langer Zeit, endlich (m)eine Aufgabe in der Einrichtung gefunden. Besonders traurig wird es wahrscheinlich, mich von meinem Baby Felix zu verabschieden. Der Kleine ist mir echt ans Herz gewachsen. Das jetzt alles wieder zu verlassen, um irgendwo wieder ganz von vorne anzufangen wird eine Herausforderung. Aber eine, die ich schaffe, denn ich freu mich drauf.

Am Wochenende haben Linda und ich uns die Wohnung angesehen, in die ich ab Januar ziehen werde. Ich hatte die Wahl, in eine neue Gastfamilie, oder in eine kleine Wohnung für Freiwillige auf dem Gelände der Einrichtung St. Antony einzuziehen. Ich entschied mich für die Wohnung, da ich mich auch echt freue, mal wieder nur für mich zu sein. Quasi mein eigener Herr zu sein. Die Erfahrung in einer sambischen Familie zu leben, habe ich jetzt gemacht und ehrlich gesagt glaube ich, eine so tolle, gastfreundliche, herzliche und hilfsbereite Familie kein zweites Mal zu finden. Ich werde es mir schön gemütlich machen, und es genießen, in den eigenen vier Wänden, selbst für mich zu sorgen. Und so klein ist die Wohnung gar nicht. Ein großes Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer mit jeweils 2 Betten, eine Küche und das Beste: ein Badezimmer mit Badewanne!!! Wer mich kennt, kann sich denken, dass ich mich darüber am meisten freue. Baden!!!!

Die Wohnung hat also genug Platz für Besucher und so werde ich im März meine liebste Cousine (und Afrikabegleiterin) Stefanie für zwei Wochen in meiner Bude willkommen heißen. Liebe Stefanie, ich zähl’ die Tage- das wird super.

Die Ecke, in der ich wohnen und arbeiten werde nennt sich Masala. Ich würde sagen, dass Masala ein kleiner Stadtteil von Ndolal ist. Ich habe schon des Öfteren von dem tollen Masalamarket berichtet. Der ist übrigens genau vor meiner Haustüre, was unter anderem auch ein Grund war, warum ich mich für diese Unterkunft entscheiden habe. Ich werde es genießen, jeden Tag frisches Obst und Gemüse auf dem Markt zu kaufen, oder einfach mal einen Spaziergang über den Markt zu machen, um den Einheimischen meine Bembasprachkünste zu präsentieren. Das wird’n Spaß!!!  Wie ich bereits erzählte, ist Masala „ein heißes Pflaster“. Die Ecke in der ich wohne, nennt sich Compound. Das lässt darauf schließen, dass es dort weniger, wie in einer Stadt zugeht. Es ist eine sehr ärmliche Gegend. Das sieht man an den Häusern, in denen die Leute dort wohnen. Steinhäuser sieht man dort eher weniger. Dafür mehrere heruntergekommene Hütten. Es stinkt und es ist dreckig. Ich würde behaupten, dass man es auch an den Menschen erkennt, dass dies eine ärmlichere Gegend ist. Das Straßenbild ist geprägt von alkoholisierten, arbeitslosen Männern und Straßenkindern (nicht, dass man das „in Town“ nicht sehen würde, doch hier ist es verstärkt).
Ich hoffe einfach, dass ich mich dort schnell einlebe und dass die Leute in Masala rund um den Markt bald meinen richtigen Namen kennen. Noch rufen sie uns Madam, Muzungu, Sybille, Angela, oder andere Namen nach, die sie wahrscheinlich irgendwann mal als Weiße kennen gelernt haben. Das wird sich dann bald ändern!

Shalenipo, Eure Franzi

Falls mir mal jemand einen Brief schreiben will (worüber ich mich so freuen würde), hier meine neue Adresse:

St. Anthony Children Village
Masala Compound
The Dominican Sisters
Franziska Pauline Klein
P.O. Box 70235, Ndola