Sonntag, 8. August 2010

Hallo ihr lieben, ich erzähle euch jetzt von unserer gelungenen letzten Reise in Sambia.

Am Samstagabend erreichten wir, Susi, Cordelia, Linda und ich, nach einer 12-stündigen Busfahrt unser Ziel Livingstone. Noch am darauffolgenden Tag waren wir so müde, dass wir die meiste Zeit des Tages am Pool unsere Backpacker Lodge „Jollyboys“ verbrachten. Den Tag ließen wir am Abend in einem italienschen Restaurant ausklingen. Das war soooooooooo… gut. Echte italienische Pizza!!!

Das volle Touriprogramm fing dann jedoch gleich am Montag an. Susi, Cordelia und Linda starteten sehr früh am morgen nach Botswana, um dort im bekannten Chobe Nationalpark eine Safari zu machen. Da ich diese Safari bereits im April mit Carsten und Ute unternommen hatte, konnte ich mir bis zum Nachmittag die Zeit am Pool vertreiben.
Um 15Uhr wurde ich dann von einem Bus einer Reiseagentur abgeholt, die mich zu einem Hotel am Sambesi brachte. Von dort aus startete ein Boot für den Sunset – Cruise. Diese Sonnenuntergangstour auf dem Sambesi habe ich schon lange geplant. Sie sollte mein ganz persönlicher Abschied von Sambia werden. Eigentlich total bescheuert, dass ich für das Anschauen des Sonnenuntergangs Geld ausgebe, aber wie ihr vielleicht im Laufe der letzten Monate bemerkt habt, liebe ich es der afrikanischen Sonne beim Untergehen zuzuschauen und deswegen war es mir das Geld wert. Ganz so, wie ich mir diese Tour jedoch vorgestellt habe, nämlich dass ich mich auf dem Boot einfach in eine Ecke verziehe, mir meine Musik aufs Ohr setzte und den Anblick genieße, war es leider nicht. Das Boot war gerammelt voll, unter anderem mit vielen jungen Leuten, die es ausnutzen, dass es freie, alkoholische Getränke gab. Aufgrund dessen war die Tour weniger gemütlich, wie ich es mir erhofft hatte. Außerdem waren zu viele deutsche auf dem Boot. Eine Reisegruppe von mehreren älteren deutschen Damen, die sich einfach zu Deutsch verhalten haben. Muss ich jetzt nicht näher drauf eingehen.
Aber gut, wie der Zufall es wollte, habe ich erst Inga, eine alleinreisende, 31-jährige Anthropologin aus Lettland und Matt, einen alleinreisenden, 34- jährigen Arzt aus England kennengelernt. Alle drei waren wir alleine aufs Boot gekommen und sind gemeinsam wieder gegangen. Die beiden waren wirklich sehr nett, wir haben uns gut unterhalten und gemeinsam den Sonnenuntergang bestaunt. Aufgrund der Partystimmung, die auf dem Boot herrschte, war ich über ihre Bekanntschaft an diesem Abend sehr glücklich.
Das Geld hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn wann sehe ich schon mal die afrikanische Sonne über dem Sambesi untergehen. Es war wunderbar!!! Ein Anblick, der mich immer wieder fasziniert, wenn der glutrote Ball am Horizont verschwindet und den Himmel in den verschiedensten Tönen verfärbt. Wie ich das vermissen werde… Ganz nebenbei konnten wir dann noch Krokodile und Hippos am Flussufer beobachten. Alles in Allem ein voller Erfolg.

Dienstag standen die Viktoriafälle auf dem Programm. Als wir im April dort waren, waren die Fälle aufgrund der Regenzeit so sehr mit Wasser gefüllt, dass man wegen der aufsteigenden Gicht kaum einen Blick auf die Wasserfälle hatte.
Das war letzte Woche bei unserem zweiten Besuch anders. Schon im April war es trotz alle dem ein wahnsinns Anblick. Doch jetzt, wo man wirklich fast einen vollständigen Blick auf die Fälle hatte, war es nur noch gigantisch. RIEßIG! Ich kann euch das gar nicht beschrieben. Schaut einfach selbst auf den Fotos (wobei diese wieder mal nicht das widerspiegeln, was ich euch eigentlich zeigen wollte).
Am Abend hieß es auch schon wieder Abschied nehmen, denn Cordelia und Susi traten am nächsten Morgen ihre Rückreise an. Susi nach Lusaka, da sie am Freitag ihre Heimreise angetreten ist, und Cordelia fuhr zurück nach Ndola, da sie von dort aus am Freitag zurück in die Schweiz geflogen ist.

Mittwoch stand dann endlich Lindas und mein großes Highlight an. Seit Monaten haben wir uns darauf gefreut. Am Donnerstagnachmittag sind wir auf einem Elefanten durch den Mosi – O – Tunya Nationalpark geritten. Unser Elefant hieß Bop, und war mit einer Höhe von 3 Metern der größte. Linda und ich saßen gemeinsam mit dem Elefantenführer Anthony auf dem Rücken von Bop. Nachdem wir etwas unbeholfen auf dem Rücken des Elefanten Platz genommen hatten, wurde uns bisschen zu spät gesagt, dass sich Bop jetzt erhebt und Linda wäre beinahe hinten runter gefallen. Als es los ging hatten wir beide mächtigen Respekt vor der Höhe und vor Bop!!! In einer Karawane von 6 ausgewachsenen Elefanten und 3 Babyelefanten zogen wir durch den Busch, durchquerten einen Fluss und marschierten wieder zurück. Unser lieber Bop war nicht nur dickhäutig, sonders auch dickköpfig. Wir trabten während der ganzen Tour immer als letzte hinterher. Bop ging nicht wie die anderen den üblichen Pfad. Nein, er war hungrig, stapfte einfach querfeldein und trampelte jeden Busch und jeden Baum platt, der ihm im Weg stand. Sein kleines Baby Nandy trottete während dessen immer neben uns her.
Es war ein super schönes Erlebnis auf einem Elefanten durch die Wildnis zu reiten und auch hier hat sich das viele Geld auf jeden Fall gelohnt. Ein gelungener Abschied aus Sambia!

Am Donnerstag, unserem letzten Urlaubstag, relaxten Linda und ich noch ein letztes Mal am Pool. Wir machten einfach nichts, genossen das super Wetter und einen Gin Tonic.

Das war unsere letztere Urlaubsreise in Sambia. Wir mussten wieder unendlich lange und unbequeme Busfahrten auf uns nehmen (man könnte meinen wir seinen es mittlerweile gewöhnt – das sind wir nicht!) aber das haben wir wie immer auf uns genommen, denn wir wussten ja, dass wir dafür mit ein paar tolle gemeinsame Urlaubstage und noch schöneren Erlebnissen belohnt werden.

Unsere Freunde aus Mpika, Susi, Carsten und Franzi, sind seit gestern wieder in der Heimat. Ich hab total mit ihnen mitgefiebert und war mindestens genauso aufgeregt wie sie, als es am Freitag für sie los ging. Wahnsinn.

Ich habe jetzt noch 3 Wochen in Sambia. 3 Wochen, in denen nun noch einiges ansteht. Diese Woche kamen zwei Freiwillige von Miserio, die Linda und ich etwas in Ndola einführen wollen. Nächste Woche kommen unsere Nachfolger von der Diozöse, Judith und Tobias, auch die werden wir etwas in ihre neue Umgebung einführen. Mir ist es besonders wichtig, dass ich Judith das St. Anthonys vorstelle. Sie wird hier meine Nachfolgerin sein. Ich möchte ihr einfach ein paar Dinge zeigen, ihr erklären wie es hier läuft, sie vorbereiten, vorstellen. Einfach das tun, was ich mir zu Beginn gewünscht hätte, aber niemand getan hat. Unser Mentor Patrick hat ein kleines Programm geplant, bei dem er uns dabei haben möchte. Eine Abschiedsfeier ist geplant und Linda und ich werden noch einmal für ein Wochenende zu meiner Gastfamilie Shula nach Kitwe ziehen, um Tschüß zu sagen. Das wird sehr traurig. Über all die letzten Monate, wo ich nicht mehr bei ihnen gewohnt habe, standen wir doch immer im Kontakt.

Eigentlich habe ich erwartet, dass sich die letzten Wochen vor dem Abflug noch mal richtig ziehen. Das ist überhaupt nicht der Fall. Die Zeit rast wie nie zuvor. Ich freue mich auf zu Hause, auf Alles und auf Jeden. Das überwiegt ganz klar. Aber in den letzten Tagen, gerade dann, wenn ich mich von liebgewonnen Menschen verabschieden muss, wächst die Wehmut, dass bald alles nur noch eine wunderschöne Erinnerung ist.

Soweit ist es aber noch nicht. Ein- zwei Mal werde ich mich hier wohl noch melden, bevor ich euch dann wieder sehe.

Ich denke wie immer an euch, eure Franzi

@ Susi, Carsten & Franzi: Shani shani? Wie fühlt es sich an wieder zu Hause zu sein? Geht’s euch gut? Meldet euch!!! Ich denke so viel an euch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen