Freitag, 4. Dezember 2009

Umzug nach Ndola/ Masala

Nächste Woche wird meine letzte Woche in Kitwe sein. Zusammen mit Linda. Gemeinsam fahren wir am Sonntag noch ein letztes Mal zurück zu meiner Gastfamilie Shula. Linda wird mich noch eine Woche in die Einrichtung, zu den Kids begleiten, bevor ich das Kapitel „Kitwe“ schon wieder abschließe. Etwas wehmütig, da ich mich dort gerade richtig eingelebt habe und wirklich wohl fühle. Außerdem habe ich nach langer Zeit, endlich (m)eine Aufgabe in der Einrichtung gefunden. Besonders traurig wird es wahrscheinlich, mich von meinem Baby Felix zu verabschieden. Der Kleine ist mir echt ans Herz gewachsen. Das jetzt alles wieder zu verlassen, um irgendwo wieder ganz von vorne anzufangen wird eine Herausforderung. Aber eine, die ich schaffe, denn ich freu mich drauf.

Am Wochenende haben Linda und ich uns die Wohnung angesehen, in die ich ab Januar ziehen werde. Ich hatte die Wahl, in eine neue Gastfamilie, oder in eine kleine Wohnung für Freiwillige auf dem Gelände der Einrichtung St. Antony einzuziehen. Ich entschied mich für die Wohnung, da ich mich auch echt freue, mal wieder nur für mich zu sein. Quasi mein eigener Herr zu sein. Die Erfahrung in einer sambischen Familie zu leben, habe ich jetzt gemacht und ehrlich gesagt glaube ich, eine so tolle, gastfreundliche, herzliche und hilfsbereite Familie kein zweites Mal zu finden. Ich werde es mir schön gemütlich machen, und es genießen, in den eigenen vier Wänden, selbst für mich zu sorgen. Und so klein ist die Wohnung gar nicht. Ein großes Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer mit jeweils 2 Betten, eine Küche und das Beste: ein Badezimmer mit Badewanne!!! Wer mich kennt, kann sich denken, dass ich mich darüber am meisten freue. Baden!!!!

Die Wohnung hat also genug Platz für Besucher und so werde ich im März meine liebste Cousine (und Afrikabegleiterin) Stefanie für zwei Wochen in meiner Bude willkommen heißen. Liebe Stefanie, ich zähl’ die Tage- das wird super.

Die Ecke, in der ich wohnen und arbeiten werde nennt sich Masala. Ich würde sagen, dass Masala ein kleiner Stadtteil von Ndolal ist. Ich habe schon des Öfteren von dem tollen Masalamarket berichtet. Der ist übrigens genau vor meiner Haustüre, was unter anderem auch ein Grund war, warum ich mich für diese Unterkunft entscheiden habe. Ich werde es genießen, jeden Tag frisches Obst und Gemüse auf dem Markt zu kaufen, oder einfach mal einen Spaziergang über den Markt zu machen, um den Einheimischen meine Bembasprachkünste zu präsentieren. Das wird’n Spaß!!!  Wie ich bereits erzählte, ist Masala „ein heißes Pflaster“. Die Ecke in der ich wohne, nennt sich Compound. Das lässt darauf schließen, dass es dort weniger, wie in einer Stadt zugeht. Es ist eine sehr ärmliche Gegend. Das sieht man an den Häusern, in denen die Leute dort wohnen. Steinhäuser sieht man dort eher weniger. Dafür mehrere heruntergekommene Hütten. Es stinkt und es ist dreckig. Ich würde behaupten, dass man es auch an den Menschen erkennt, dass dies eine ärmlichere Gegend ist. Das Straßenbild ist geprägt von alkoholisierten, arbeitslosen Männern und Straßenkindern (nicht, dass man das „in Town“ nicht sehen würde, doch hier ist es verstärkt).
Ich hoffe einfach, dass ich mich dort schnell einlebe und dass die Leute in Masala rund um den Markt bald meinen richtigen Namen kennen. Noch rufen sie uns Madam, Muzungu, Sybille, Angela, oder andere Namen nach, die sie wahrscheinlich irgendwann mal als Weiße kennen gelernt haben. Das wird sich dann bald ändern!

Shalenipo, Eure Franzi

Falls mir mal jemand einen Brief schreiben will (worüber ich mich so freuen würde), hier meine neue Adresse:

St. Anthony Children Village
Masala Compound
The Dominican Sisters
Franziska Pauline Klein
P.O. Box 70235, Ndola

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