Sonntag, 15. November 2009

Verspätete Nachricht von letzter Woche

Nach einer Woche in Ndola und einem Tagesausflug nach Lusaka, bin ich gestern wieder in Kitwe angekommen.

Als in gestern Morgen in Ndola in den Bus einstieg, war bereits einer von diesen verrückter Christ im Bus, der vorne stand und total laut und euphorisch aus der Bibel gelesen hat. Zwischendurch hat er immer wieder irgendetwas auf Bemba geredet. Ich hatte das Gefühl der Typ war total aufgebracht. Hätte zu gerne gewusst, was er uns da erzählt hat. Mir wurde das aber irgendwann doch zu viel und ich hab mir die Musik ins Ohr gesteckt. Dann hatte zumindest ich meine Ruhe. Hab eh nichts verstanden von dem was er da sagte. Als der Bus zum losfahren bereit war, hat er seine Aktentasche einmal durch den Bus gereicht und die Leute haben ihm Geld zugesteckt. Dann hat er sich verabschiedet. Verrückt!!!

Da es Linda die ganze Woche echt richtig schlecht ging, war es wirklich notwendig, dass ich bei ihr war, um sie zu versorgen. Am Freitag ging es ihr dann endlich wieder besser und so war es kein Problem, dass Susi aus Mpika zu Besuch kam. Mit dem Nachtbus kam sie nach 10 Stunden Fahrt um 4 Uhr Nachts in Ndola an. Unser Mentor Patrick war so nett sie mitten in der Nacht am Bus abzuholen und zu uns zu bringen. Er meint er sei um diese Zeit sowieso wach und deshalb wäre es kein Problem für ihn. In Wirklichkeit, so vermute ich, wollte er nicht, dass Linda und ich mitten in der Nacht mit dem Taxi nach Masala fahren (wo Susi ankam), denn Masala ist „ein heißes Pflaster“.
Wir haben uns ein schönes Wochenende zu dritt gemacht und am Sonntag fuhr sie dann wieder zurück. Leider mussten wir doch das ganze Wochenende ohne Strom auskommen. So hatte ich noch ein paar Tage Zeit, um das Kochen auf der Feuerstelle zu üben. Das ist echt ganz schön anstrengend und gar nicht so einfach, wenn man sich nicht vorher schon alles vorbereitet. Alles muss total schnell gehen, denn man kann ja leider nicht, wie bei einem Herd, die Hitze regulieren. Und wenn’s dann draußen auch noch dunkel wird, hab ich eigentlich schon verloren. Abenteuer kochen!!! Ist mal was anderes und eigentlich macht es sogar Spaß.

Mittlerweile hat die Regenzeit begonnen. In der letzten Woche hat es mindestens einmal am Tag geregnet. Das heißt aber nicht, dass es kalt wird. Tagsüber scheint weiterhin die Sonne und es sind bis zu 30 Grad, doch abends kühlt es jetzt schön ab, was wirklich mal ganz angenehm ist. Besonders wenn man schlafen geht.
Am Sonntag fing es plötzlich und unerwartet an zu Regnen, als Linda, Susi und ich gerade auf dem Markt unterwegs waren. Wir befanden uns gerade mittendrin, als es richtig runter kam. So mussten wir eine Weile in der Hütte des netten Chitengehändlers verweilen, bis es einigermaßen aufhörte. Da wir dort festsaßen, nutzte Susi die Zeit, um mit ihm den Preis für ihren Chitenge auszuhandeln. Der arme Mann… Susi war aber auch wirklich hartnäckig!!!

Am Dienstag haben wir uns um 5:30Uhr auf dem Weg nach Lusaka gemacht. Gegen 10Uhr haben wir die Hauptstadt erreicht und mussten sogar gar nicht so lange warten, bis wir unsere Arbeitserlaubnis ausgestellt bekamen. Das war ein Chaos in dem Immigration Office... Würd’ s bei uns nie geben! Es hat mich überrascht, dass die unsere Unterlagen in diesem Durcheinander überhaupt gefunden haben. Nachdem sie erstmal behaupteten, unsere Papiere seien nicht da, meinte unser Mentor Patrick, wir kämen von der katholic Diozese of Ndola, und plötzlich waren die Akten doch da. Und jetzt hab ich eine Arbeitserlaubnis bis 2015!!! Aber keine Sorge, ich komm nächstes Jahr wieder. (Am 10. September um 6Uhr!)

Nachdem wir unser work permit in einem Hotel in der Stadt kopieren lassen mussten, diese Kopie dann an das Immigration Office zurück gebracht hatten, war der offiziellen Teil des Tages erledigt. Die hatten da tatsächlich keinen Kopierer in dem Büro!

Patrick hat Linda und mich dann noch zu dem Backpackerhostel gefahren, welches Linda und ich uns für den Urlaub bereits aus dem Internet rausgesucht hatten. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns kurz umzusehen, bevor wir uns entschieden, eine Woche im Dezember dort zu verbringen. Man kann dort das eigenen Zelt im Garten aufschlagen, oder in kleinen Holzhütten mit Strohdächern schlafen, die im Halbkreis stehen. Einige sind für mehrere Personen ausgerichtet, andere nur für zwei Personen. Auch im Haus gibt es einige Doppelzimmer und Schlafsäle. Außerdem eine Küche zur Selbstversorgung und Badezimmer. Alles sah relativ sauber aus und der Preis ist echt human. Linda und ich haben uns (für 30$ pro Nacht) die schönste Hütte mit Strohdach für zwei Personen gebucht. Alles was in der Hütte steht, ist ein Doppelbett. Vor der Hütte eine kleine Überdachung, wo man sitzen kann. Die Atmosphäre wunderbar gemütlich. Im Garten gibt’s sogar einen Pool direkt an der Bar. Also alles da, was wir brauchen  Kann’s kaum noch abwarten. Das wird wunderbar, da bin ich mir sicher!!!

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